Engagement in Tansania
Tansania war einmal deutsche Kolonie, danach übernahm Großbritannien das Mandat. 1961 wurde Tanganjika unabhängig und verband sich 1964 mit Sansibar zu Tansania. Hauptstadt wurde die Küstenstadt Dar-Es-Salaam (auch Daressalaam, arabisch "Haus des Friedens") und ist bis heute Sitz der Regierung. Hauptstadt ist heute Dodoma.
In Tansania werden etwa 125 Sprachen gesprochen, meist Bantusprachen, aber auch Arabisch sowie indische und weitere. Verkehrssprachen sind hingegen Swahili (Suaheli) und Englisch. Ungefähr je ⅓ der Bevölkerung gehören dem Christentum an, dem Islam und Natur-Religionen.
Zu den ärmsten Gebieten im armen Tansania gehört der Südwesten. Der Kreis Makete (benannt nach dem Farn) ist Partner-Distrikt von Wedel. In Makete spricht die Bevölkerung Kikinga. Diese Partnerschaft besteht seit über 30 Jahren und wurde vom Holmer Pastor Rolf Wassermann ins Leben gerufen. Wassermann lebte und arbeitete mehrfach längere Zeit dort. Auch die Stadt Wedel sowie der Rotary-Club Wedel engagieren sich in verschiedenen Projekten in den Dörfern im Kreis.
2018 haben wir, meine Frau und ich, uns bei einigen Projekten engagiert. Sowohl als Koordinatoren für die Rotarier und für die Stadt Wedel, als auch für einige Kirchengemeinden. Von unserem Besuch im Frühjahr 2018 haben wir einen Bericht für Politik und Verwaltung verfasst.
Die wichtigsten Aufgaben in Makete sind derzeit:
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Aufforstung
Durch Rodung und Waldbrände war viel Wald verloren gegangen. Nun wird aufgeforstet, um den stark gesunkenen Grundwasserspiegel wieder anzuheben. Außerdem werden schnellwachsende Bäume gepflanzt, die als Bauholz dienen sollen. Bei der Pflanzung werden Brandschneisen angelegt und bei Entnahme des Bauholz wird darauf geachtet, dass immer genug "Nachwuchs" für kommende Jahre vorhanden ist / nachgepflanzt wird.
Ausbau der Gesundheits-Infrastruktur
Es soll langfristig eine Gesundheitsstation (Dispensary) in jedem Dorf vorhanden sein (oft) mit Arzt und einer Krankenschwester.
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Ausbau der Schul-Infrastruktur
Seit 2000 besteht Schulpflicht, die zwischenzeitlich (weitgehend) eingehalten wird. Allerdings sind die Schulgebäude oft marode (Undichte Dächer, keine Beleuchtung), die Ausrüstung mit Lehr- und Lernmaterial unzureichend (meist je 10 Schüler nur ein zerlesenes Heft, gelehrt wird mit von Lehrern selbst gemalten Plakaten an den Wänden) und es gibt meist in der 7-klassigen Primary-School nur fünf Lehrkräfte.
Viele Familien haben nur ein sehr geringes Einkommen. Das macht es ihnen oft schwer, in den Primary-Schools für Schulessen (€ 60 pro Jahr) sowie Bücher und Schulkleidung (auch je € 60) zu zahlen. Auch haben viele Schüler einen so langen Schulweg (mehr als 2 Stunden zu Fuß, pro Strecke!), dass sie erst nach Dunkelwerden zu Hause eintreffen. Dort gibt es oft kein Licht.
Daher haben wir das Projekt EduLight initiiert: Wir möchten einerseits Familien kleine Solar-Paneels mit Akku und (wenigen) LED-Lampen leihweise zur Verfügung stellen. Eine solche kleine Anlage kann vor Ort für ca. € 70-80 beschafft werden.
Eine wichtige Rolle spielen die Secondary-Schools (8. bis 11. Klasse), meist als Internat. Hier werden vom Direktor der Schule in Ipepo sehr große Anstrengungen unternommen, um eine gute innerschulische Infrastruktur zu schaffen. Das wird von vielen Seiten unterstützt, von Wedel, aber auch das Gymnasium in Rissen hilft sehr engagiert.
Da die Schlafräume oft eng und schlecht beleuchtet sind, ist Lernen nach dem Unterricht schwierig (bis unmöglich). Daher wird auch hier Strom gebraucht, der mittels größerer Solaranlagen mit Speicher erzeugt werden soll. Für eine große Anlage braucht es ca. € 3.500. Mittelgroße Anlagen (z.B. um ein Lehrerzimmer mit Strom zu versorgen), sind für ca. € 600 zu bekommen. Wir haben gebrauchte PCs und Drucker beschafft, die dann betrieben werden könnten.
Unterstützung von AIDS-Waisen und Kindern aus ärmeren Familien
Durch AIDS sind viele Kinder Waisen. Zum Glück ist es gelungen -auch dank der Dispensaries- die Ansteckungsraten erheblich zu senken, Das Problem ist im Griff.
Dennoch brauchen viele Kinder einen Kindergarten (auch für eine regelmäßige Ernährung). Wir haben bei unserem Besuch 2018 eine Spende von € 100 gemacht, damit der Kindergarten in Lupila Essgeschirr anschaffen konnte.
Wichtig in der Region sind auch die Waisenhäuser, in denen eine 8-10 köpfige Kinderschar von einer "Mutter" betreut wird, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.
Verdienste ermöglichen
Bisher bauen die meisten Menschen nur das an, was sie zur (einseitigen) Ernährung ihrer Familie brauchen. Oft ist es sogar dafür eigentlich zu wenig. Es sind derzeit einige Initiativen in Tansania begonnen worden, den Menschen eine Möglichkeit zu geben, Geld zu verdienen, z.B. durch Avocados. Im Hochland von Tansania gibt es (besonders, wenn die Aufforstungen wirken) mehr als genug Wasser für den Anbau dieser "durstigen" Pflanzen.
Auch andere Projekte sind initiiert worden, so hat Wedel eine Metall-Werkstatt, Nähateliers und eine Tischlerwerkstatt eingerichtet. Auch Ausbildungen in allen diesen Bereichen wurden unterstützt.

Während unseres Besuches im April 2018 hatten wir die Gelegenheit, eine Delegation aus der Kreis-Hauptstadt Makete zu treffen. Bei diesen offenen und zielführenden Gesprächen haben wir die Grundlage für weitere Zusammenarbeit auf Augenhöhe gelegt. Niemandem hülfe es, wenn wir irgendwelche Dinge durchdrücken, die in der Praxis nicht anwendbar sind - und von den Menschen als aufgezwungen empfunden werden.

Daher waren wir sehr erfreut, als zu Pfingsten 2019 eine Delegation nach Wedel kam, um die Grundzüge der Zusammenarbeit zu bekräftigen und weiteres Vertrauen aufzubauen. Auch die Medien (
hier unser Portal Wedel.de) berichteten darüber.
Spenden für unsere Projekte erbitten wir auf das Konto des Tansaniateams
IBAN: DE81 2216 3114 0000 1050 31
Stichwort: EduLight
Wenn Sie eine Zuwendungsbescheinigung erhalten möchten, geben Sie bitte bei der Überweisung auch Name und Adresse an.
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